Kalklexikon
Kalk-, Farben- und Mal-Lexikon
Soweit als möglich wurden in diesem Lexikon durch die Wissenschaft geprägte Fachausdrücke vermieden. Man kommt jedoch nicht ganz ohne sie aus, da es für sie oft keinen verständlicheren Begriff gibt, bzw. sonst allzu umständliche Erklärungen und Umschreibungen nötig würden.
Im folgenden werden nun in alphabetischer Reihenfolge eine Anzahl solcher Begriffe kurz erläutert, die in Verbindung mit Kalk, Farben und Malerei öfter verwendet werden. Wer sich eingehend mit dieser Thematik befassen will, sollte in jedem Falle zur einschlägigen Fachliteratur greifen.
Das Lexikon wird laufend erweitert.
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Acetat: |
Veresterungsprodukt aus der Reaktion von Essigsäure, einer Carboxylsäure, mit einem Alkohol. Acetate werden u. a. als Binde- und Festigungsmittel eingesetzt, z. B. Polyvinylacetet, ein thermoplastisches Polymerisationsharz aus Vynilester; letzteres ist ein Veresterungsprodukt aus Essigsäure und Vynilalkohol. |
Acrylat: |
Ester der Acrylsäure, einer ungesättigten organischen, polaren Säure mit einer einzigen Kohlenstoff-Doppelbindung. Acrylate werden als Klebstoffe und Filmbildner (Harz) benutzt. Bei den Polyacrylaten erfolgt die Filmbildung durch Polymerisation. |
Additive |
qualitätsverbessernde und die Verarbeitung erleichternde künstliche Zusätze zu Putze und Farben, z.B. Schmierstoffe, Füllstoffe, Weichmacher usw. diese Additive werden selten deklariert |
Akrolein |
ist eine sehr stark riechende Flüssigkeit, die sich durch unvorsichtiges Erhitzen (Anbrennen) beim Ölkochen bildet. |
Albumine |
oder Proteine sind bestimmte, im Tier- oder Pflanzenkörper auftretende Eiweißkörper (Ei, Serum, Milch, tierischer Leim, Klebereiweiß des Getreides), deren chemische Beschaffenheit nicht bekannt ist. |
Alkalien |
sind Hydroxyde (s. dort) der Alkalimetalle (Basen), vornehmlich des Natriums und Kaliums. In wässeriger Lösung geben sie die sog. Laugen, die ätzend auf pflanzliche und tierische Gewebe wirken und Fette unter Bildung von Seife und Glyzerin spalten. |
Alkalität |
alkalische Reaktion, basische Reaktion, chemische Reaktion in wässriger Lösung, wenn die Konzentration der Hydroxidionen (OH−) höher ist als die der Protonen (H+) bzw. Hydroniumionen (H3O+). Alkalisch reagierende Lösungen haben einen pH-Wert größer als 7 und färben rotes Lackmuspapier blau. Gegensatz: saure Reaktion. |
Allergien |
Allergie [griechisch] die, Zustand der erworbenen Überempfindlichkeit des Organismus gegen eine als körperfremd empfundene Substanz (Allergen). Die Allergie ist eine Sonderform der Antigen-Antikörper-Reaktion: Beim ersten Kontakt kommt es zur Antikörperbildung (Sensibilisierung), bei wiederholtem Allergenkontakt zur (übermäßigen) allergischen Reaktion. Diese kann gekennzeichnet sein durch Bindehautentzündung, Fließschnupfen, Asthma, Hautausschlag, Nesselsucht, Durchfall bis hin zum Schock mit tödlichem Kreislaufversagen. |
amorph |
Formbezeichnung für gestaltlos; Gegensatz; kristallinisch |
Amylazetat |
(Essigsäureisoamylester), gewonnen aus Fuselöl und Essigsäure usw. |
Analyse |
Ermittlung der Zusammensetzung chemischer Verbindungen; Gegensatz: Synthese (s. dort). |
angeteigt |
Wird der Vorgang genannt, wenn Trockenfarben mit Wasser oder Spiritus in einen pastösen Zustand gerührt werden |
Anstrich |
Überzug auf Holz, Metall, Mauerwerk usw., teils zum Schutz gegen äußere Einflüsse (z. B. Nässe), teils zur Verschönerung. Maueranstriche werden gewöhnlich in Kalkfarben ausgeführt. Ölfarbenanstriche ergeben eine dichte, abwaschbare Oberfläche. Holz wird meist mit Firnis grundiert und erhält dann den eigentlichen lasierenden (durchscheinenden) oder deckenden Anstrich. Stahl streicht man mit Bleimennige, Metalle mit Alkydharzfarbe (Korrosionsschutz) und einem Deckanstrich. Feuer hemmende Anstriche sind z. B. Silikate und bestimmte Kunstharzlacke. |
Arriccio (italienisch; |
"Rauhschicht"): Grobputz oder Unterputz, der wiederum aus verschiedenen Putzschichten bestehen kann. Er gleicht Unebenheiten des Wandmalereiträgers (Mauerwerk) aus; als Feuchtigkeitsreservoir verhindert er ein zu rasches Antrocknen der Freskomalerei auf dem Intonaco. |
Azetate |
sind Salze der Essigsäure; z. B. Bleiazetat (Bleizucker). |
Bakterien |
sind einzellige pflanzliche, mikroskopisch kleine Lebewesen. |
Basen |
sind Laugen, die durch Behandlung von Metalloxyden mit Wasser entstehen. Wenn eine Base auf eine Säure oder diese auf sie einwirkt, entstehen unter Wasseraustritt Salze. Man kann Laugen mit Säuren und Säuren mit Laugen unwirksam machen (neutralisieren). — Durch Anwendung sog. Indikatoren kann die Anwesenheit von Basen oder Säuren festgestellt werden. So wirkt eine Base auf rotem Lackmuspapier (s. dort) blaufärbend, eine Säure auf blauem rotfärbend. Phenolphthaleinpapier bleibt bei Säureanwesenheit farblos; ist aber eine Base (Lauge) vorhanden, so färbt es sich rot. Verhält sich ein Stoff in der genannten Weise, dann sagen wir, er reagiert basisch bzw. sauer. |
Bindekraft |
Als Bindekraft wird der Vorgang bezeichnet, der die einzelnen Zuschlagstoffe, Pigmente oder Kristalle umhüllt und zusammenhält. |
Bindemittel |
Bindemittel, Bautechnik: Stoffe, die Festkörperpartikel untereinander und häufig auch mit dem Untergrund verbinden. Als Bindemittel werden ebenso die verbindenden Stoffe in Klebstoffen, Dichtungsmassen u. a. bezeichnet. Das Abbinden (Erhärten) kommt durch physikalische Vorgänge oder chemische Reaktionen zustande. Anorganische Bindemittel sind pulverförmige, meist mit Wasser zu verarbeitende Kunststoffe, hydraulische Bindemittel (z.B. Zement) erhärten an der Luft oder unter Wasser, Luftbindemittel erhärten durch Kohlensäureaufnahme an der Luft. Organische Bindemittel sind z. B. Alkyd-, Epoxidharze und alle Kunstharze. |
Bittersalz |
ist ein Ausblühungsprodukt, stofflich schwefelsaure Magnesia (Magnesiumsulfat). |
Bittersalz: |
Auch Epsomit; ein Mineral, es handelt sich um ein Magnesiumsulfat, in dessen Kristallstruktur Wassermoleküle eingelagert sind: MgSO4 * 7 H20. Daneben kann Bittersalz durch einen sulfatischen Angriff auf magnesiumhaltige Baustoffe, z. B. Putze und Mörtel auf Dolomitkalkbasis, entstehen, wenn die Rahmenbedingungen (ausreichende Feuchte und Temperatur) dies zulassen. Durch seine leichte Löslichkeit und seine Volumenvergrößerung bei Kristallisation ist Bittersalz ein hochmobiles, besonders für Wandmalereien gefährliches Schadsalz. |
Bitumen |
ist Erdpech bzw. fossiles Erdharz, d. h. ein Zersetzungsprodukt sauerstoffarmer tierischer und pflanzlicher Stoffe. In der Natur kommt es vor als Asphalt; aus ihm bildet sich Erdöl |
Blutlaugensalz |
(Kaliumeisenzyanid) entsteht als Nebenprodukt der Leuchtgasgewinnung und dient zur Herstellung von Berliner Blau. |
Borax |
(Natriumtetraborat) wird aus Borsäure und Soda hergestellt und dient zum Aufschließen von Kasein |
Branntkalk |
Calciumoxid (CaO) entsteht technisch durch Brennen Entsäuern von Kalkstein (Calciumcarbonat, CaCO3) bei Temperaturen oberhalb von 900C, wobei neben Calciumoxid auch Kohlendioxid (CO2) entsteht. |
Calciumcarbonat |
Calciumcarbonat ist ein weißes Pulver, das in der Natur als Calcit, Aragonit oder Vaterit vorkommt. Bei Verbindung mit Kohlensäure entsteht wasserlösliches Calciumhydrogencarbonat, das für die Carbonathärte verantwortlich ist. |
Carbonate |
Salze der Kohlensäure |
Chemie |
„Kunst der Scheidung" des Aufbaues, der Zusammensetzung der Eigenschaften, Umwandlung der Stoffe und ihrer Verbindungen sowie der Gesetze, nach denen sich diese Vorgänge abspielen. Nach den einzelnen Gesichtspunkten und Sachgebieten unterscheidet man zwischen der allgemeinen Chemie, die sich mit den chemischen Vorgängen befasst, und der speziellen Chemie, die auf die einzelnen Grundstoffe und deren Verbindungen gerichtet ist. Die spezielle Chemie wiederum ist gegliedert in die organische und in die anorganische Chemie. Je nach der Art, dem Vorkommen und der Verwendung der Stoffe und Vorgänge unterscheidet man wieder Sonderzweige wie die der technischen Chemie, der Farbenchemie, der Nahrungsmittelchemie usw. Für die Malerarbeit und ihre Werkstoffe sind vor allem die technische und die Farbenchemie von Bedeutung |
Chemischer Vorgang |
ist ein Prozess, bei dem sich die Trennung oder die Verbindung von Grundstoffen abspielt. |
Chlorate |
Salz der chlorigen Säure. |
Chloride |
Salz der Salzsäure oder Chlorwasserstoffsäure. |
Chlorophyll |
ist der grüne Farbstoff der Pflanzen, der unter Einwirkung des Sonnenlichtes die Atmung bewirkt. |
desinfizierende Wirkung |
Durch die alkalisch reagierende Lösungen hat Kalk einen pH-Wert größer 12 und entwickelt dadurch eine desinfizierende Wirkung |
Destillation |
ist das Verfahren, bei dem eine Flüssigkeit aus einem Flüssigkeitsgemisch durch Erhitzung in Dampf verwandelt und durch Abkühlung in einem Kühlrohr durch überströmendes Wasser wieder verdichtet und aufgefangen wird. |
Dispersionsfarben |
Binderfarben, pigmentierte Anstrichmittel und Künstlerfarben auf der Grundlage einer Kunststoff- oder Kunstharzdispersion (Binder). Sie sind mit Wasser verdünnbar und nach dem Trocknen wasserunlöslich |
Dokumentation: |
Allgemein das Erstellen von Unterlagen, die möglichst genau den Vor- und Ablauf einer Maßnahme beschreiben, wobei die Informationen nicht nur erfasst, sondern auch geordnet und aufgeschlossen werden. Restauratorische Eingriffe gliedern sich im Idealfalle in Voruntersuchungen, Maßnahmen und Nachbereitung. Jeder Schritt baut auf dem vorhergehenden auf und muss in seinem Verlauf rekonstruierbar und in seinen Ergebnis jederzeit abrufbar sein. Dies ist durch die Dokumentation möglich. Dabei verknüpft die Dokumentation verschiedene Informationseinheiten (z. B. Bilder, Texte, Tabellen, Videos, Tonaufnahmen) zu sinnvollen Einheiten. Die Regeln, nach denen die Informationen verknüpft werden, werden durch das Dokumentationssystem festgelegt. Darüber hinaus gewährleistet die Dokumentation die externe Überprüfbarkeit der Maßnahmen und deren wissenschaftliche Objektivität. Sie ist ferner eine wichtige Grundlage für spätere Restaurierungen. |
Dolomitkalk: |
Als Dolomit wird ein Kalkstein (Calciumcarbonat) mit bedeutenden Anteilen von Magnesit (Magnesiumcarbonat) bezeichnet. Wird Dolomit gebrannt, enthält der Branntkalk neben Calciumoxid auch Magnesia (MgO). Durch Ablöschen entsteht Calciumhydroxid und theoretisch auch Magnesiumhydroxid. Dolomitische Kalke finden sich unter anderem am Alpenrand und im fränkischen Jura, sodass sie vor allem in Süddeutschland als historische Baustoffe anzutreffen sind. |
Durchstreichen |
Als durchstreichen wird bezeichnet wenn eine Wand- oder Deckenfläche massierend mit einer Kalkbürste gestrichen wird. |
Elektrolyse |
(elektrolytisch) ist die Zersetzung gelöster oder geschmolzener chemischer Verbindungen (Elektrolyten) durch den elektrischen Strom. |
Elemente |
sind die chemischen Grundstoffe, von denen man annimmt, dass es 92 gibt. Sie lassen sich chemisch nicht mehr in einfachere Stoffe zerlegen |
Enzyme |
oder Fermente sind eiweißähnliche Stoffe im Pflanzen- oder Tierkörper, durch deren Anwesenheit oft kompliziert zusammengesetzte Stoffe in andere Körper umgewandelt werden. Sie wirken auch außerhalb des Körpers, z. B. auf Anstrichen, wenn sie von Pilzen ausgeschieden werden. |
Erdfarben |
Als Erdfarben werden bezeichnet natürliche Mineralpigmente oder Füllstoffe, die nach mechanischer Aufbereitung (Mahlen, Sieben, Schlämmen) in den Handel kommen, z.B. Kreide, Ocker, Umbra. |
Extrakt |
ist ein Stoff, den man erhält, indem man Pflanzensubstanzen mit einem Lösungsmittel auszieht und die dabei gewonnene Flüssigkeit konzentriert. Der Vorgang: Extraktion. |
Fällung |
oder Niederschlag nennt man den Vorgang, durch den aus einer Flüssigkeit ein darin zu Boden sinkender fester Körper abgeschieden wird. Zumeist wird die Fällung durch Zusatz eines anderen Stoffes bewirkt, durch das Fällungsmittel, das ein Gas, eine Flüssigkeit oder ein fester Körper sein kann. Mitunter genügt aber auch schon Erwärmung oder Wasserzuführung, um die Fällung hervorzurufen. Auch auf elektrolytischem Weg können Fällungen durchgeführt werden. |
Fermente |
(s. Enzyme). |
fettiger |
Als fettiger Sumpfkalk wird jener bezeichnet, der mindestens 2,5 Jahr oder länger in einer Grube eingesumpft war. |
filmbildender Anstrich |
Siehe Dispersionen |
Filtrieren |
nennt man das Abscheiden von in Flüssigkeit verteilten Stoffen. Filter: die zum Filtrieren dienende Vorrichtung. — Filtrat: die beim Filtrieren durch das Filter gegangene Flüssigkeit. |
Firnis |
Sammelbegriff für nicht pigmentierte Anstrichstoffe aus trocknenden Ölen oder Harzlösungen (z.B. Leinölfirnis, Harzfirnis) mit Sikkativen. Die wichtigen Ölfirnisse dienen als Bindemittel für Ölfarben und Grundierungsmittel, Lackfirnisse enthalten außer dem Öl noch Natur- oder Kunstharze. |
Fluate |
sind wässerige Lösungen von Salzen der Kieselflourwasserstoffsäure, die zu den verschiedensten Härtungs- und Isolierzwecken dienen. Man unterscheidet Zink- und Magnesiumfluate. |
Formaldehyd |
(Ameisensäurealdehyd) ist ein farbloses, stechend riechendes Gas von keimtötender, |
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konservierender Wirkung. Die 40()/o ige Lösung oder das Pulver (Formalin) diente früher zur Härtung von Leim- und Kaseinanstrichen. |
freskal |
Fresko, auf noch feuchtem Kalkputz ausgeführter Anstrich; bei dem sich an der Oberfläche des Putzes eine feste, wasserunlösliche Schicht von Calciumcarbonat bildet |
Fresko (italienisch: |
"al fresco" = auf dem frischen, feuchten Putz): Eine Technik der Wandmalerei, bei der nicht gebundene, mit Flüssigkeit (Wasser; Kalksinterwasser) aufgeschwemmte kalk- und lichtechte Pigmente auf einen feuchten, möglichst glatten Kalkputz aufgetragen werden. Während des Abbindeprozesses des Kalkes werden die Farben kalzitisch gebunden. Der Träger einer freskalen Malschicht ist mehrschichtig aufgebaut: Mauer/Wand, Arriccio, und Intonaco. Jede dieser drei Hauptschichten kann wiederum aus mehreren Schichten bestehen. |
Gallerte |
nennt man solche Stoffe, die als festweiche, zitternde, durchsichtige oder durchscheinende Massen aus Abkochungen von gewissen tierischen oder pflanzlichen Stoffen beim Erkalten abscheiden und dabei die Gesamtmenge der vorhandenen Flüssigkeit in sich aufgesogen enthalten. |
Geeignete Untergründe |
Ideale Untergründe sind Mauerwerke aus Ziegel, Sandstein, Tuffstein, Bims und Lehm, sowie Kalk- und Kalkzementputze. Zur Beurteilung und Vorbereitung des Putzgrunds sind die DIN 18350 und 18550 zu beachten. Der Putzgrund muss ausreichend saugfähig, trocken, fest und aufgeraut sowie frei von Staub und Trennmitteln sein. Bei saugendem Untergrund und bei warmer Witterung muss besonders gut vorgenässt werden. Die Luft- und/oder Objekttemperatur muss über 50 C liegen. |
gekalkt |
Ist der Anstrich mit Kalk oder Kalkfarbe |
Gerbsäure |
Ist die Säure des Eichenholzes |
Gerüstlage |
Ist eine ca. 2 m hohe Lage der Einrüstung von Gebäuden |
Gipsglätte: |
Einschichtiger Putz aus Gips (CaSO4 * 2 H2O), die nur im Innenbereich, entweder auf bereits abgebundene Unterputzschichten oder auf das Mauerwerk selbst (z. B. Ziegel) aufgebracht wird. Charakteristisch ist eine völlig glatte, kornlose und glänzende Oberfläche. Um diese zu erreichen, müssen zahlreiche Arbeitsgänge von Hand ausgeführt werden. Die wichtigsten sind: Das Glätten mit der Glättkelle, danach das Waschen (Befeuchten der Oberfläche und Aufwaschen mit dem Schwammbrett) und das Nachglätten. |
Glätten |
Ist das feine überziehen von Putzoberflächen |
Glaubersalz |
(Natriumsulfat) ist schwefelsaures Natrium, ein Ausblühungsprodukt. |
Hydrate |
(Hydroxyde) sind Vereinigungen von Oxyden (s. dort) mit Wasserstorf. |
Hydraulefaktoren, |
auch Silikat- oder Wassermörtelbildner genannt, sind die durch den Brennprozeß aufgeschlossenen Anteile der chemischen Verbindungen: Kieselsäure, Tonerde und Eisenoxyd. Sie befähigen die Kalke auch unter Wasser abzubinden. Ein Bindemittel, das hauptsächlich aus Hydraulefaktoren besteht, erhärtet im allgemeinen nicht selbständig (z. B. Trass); es ist eine Vereinigung mit Basen (Kalk oder Magnesia) erforderlich. |
Hydraulischer Kalk |
Bindemittel, z.B. für Mörtel. Hauptbestandteile sind die Oxide des Calciums (CaO), des Magnesiums (MgO), des Siliciums (Si02), des Aluminiums (Al2O3) und des Eisens (Fe2O3). Durch Carbonatisierung und die Bildung von Phasen aus Calcium-Silikat-Hydrat erhärtet er sowohl an der Luft als auch unter Wasser. |
Indikator |
ist ein chemischer Stoff, der saure oder basische Beschaffenheit einer Substanz anzeigt. |
Inkrustierung |
Überkrustung. |
Intonaco (italienisch: |
"Putz"): Feinputz, der auf den Arriccio aufgebracht wird und "al fresco", also in feuchtem Zustand mit kalkechten, nicht gebundenen Pigmenten bemalt wird. Die Bindung der Pigmente wird durch die kalzitische Bindung während des gleichmäßigen und langsamen Trocknens des Intonaco bewirkt. |
Jute |
Fasern aus dem Bast der aus Indien stammenden, einjährigen Jutepflanzen Corchorus capsularis, die nach der Baumwolle wichtigste Faserpflanze. Die Faserbündel sind sehr lang, aber wesentlich weniger fest als Hanf und Flachs. Verwendet wird Jute v. a. für Grundgewebe. |
Kalk |
Kurzbezeichnung für Kalkstein sowie für einige Calciumverbindungen, die in einfachem Zusammenhang mit Calciumoxid, CaO, stehen. Kohlensaurer Kalk, Calciumcarbonat, CaCO3 (Kalk im engeren Sinn), kommt in der Natur weit verbreitet vor, z. B. als Kalkstein, Kreide, Marmor, Kalkspat, Aragonit, Gebrannter Kalk, Ätzkalk, Branntkalk, CaO, entsteht aus Calciumcarbonat beim Erhitzen über 900 °C (»Kalkbre nnen«). Er ist porös, bröcklig und nimmt Wasser aus der Luft auf (daher trockene Lagerung). Mit Wasser reagiert er unter Wärmeentwicklung und Bildung von Löschkalk, gelöschtem Kalk, Calciumhydroxid, Ca(OH)2 (»Kalklöschen«). Er wird bei der Mörtelbereitung und in der Landwirtschaft (Kalkdüngung) verwendet. Wässrige Ca(OH)2-Suspensionen (Kalkwasser) dienen als Anstrichfarbe, in Verbindung mit kalkbeständigen Pigmenten auch als Kalkfarben bezeichnet. |
Kalkbürste |
Kalkbürsten sind für die Anstrichtechnik große, langborstige Streichwerkzeuge, für die verschiede Spezialbezeichnungen und Sonderformen eingeführt sind. z. B. Bürsten mit gebündelten, 7-8 cm langen Borsten, die einvulkanisiert sind und meist aus Fibre bestehen. Sie Putzern oft zum streichen und schlämmen von Kalk und Kalkfarbe verwendet. Kalkbürsten: werden meist aus Fibrefasern oder Borsten hergestellt und werden vom Kalk nicht angegriffen |
kalkechte Pigmente |
Sind meist Erdfarben, natürliche Mineralpigmente oder Füllstoffe, die nach mechanischer Aufbereitung (Mahlen, Sieben, Schlämmen) in den Handel kommen, z. B. Kreide, Ocker, Umbra. Und mit Kalkmilch eine Kalkfarbe ergeben |
Kalkfarben |
Wässrige Ca(OH)2-Suspensionen (Kalkwasser) dienen als Anstrichfarbe, in Verbindung mit kalkbeständigen Pigmenten auch als Kalkfarben bezeichnet. |
Kalkglätte |
Vielfältig einsetzbare, haftverbesserte mineralische Mörtelmischung für den Innenbereich. Körnung bis 0,5 mm. Zum Herstellen von glatten Oberflächen.Geeignet auf allen tragfähigen, leicht saugenden Untergründen wie mineralische Putze aus Kalk |
Kalkhydrat |
Gelöschter Kalk, Calciumhydroxid oder Ca(OH)2, entsteht durch Wasserzugabe (Löschen) von gebranntem Kalk (CaO): CaO + H2O Ca(OH)2. Gibt man nur so viel Wasser hinzu, wie für den Löschvorgang gerade gebraucht wird (ein geringer Wasserüberschuss verdampft durch die enorme Wärmeentwicklung), entsteht ein trockenes Pulver. Dieser gelöschte Kalk ist in seiner Anwendung extrem vielfältig, das Anwendungsspektrum reicht vom Mauermörtel über Umweltschutz bis zur Trinkwasseraufbereitung und der Sanierung von größeren Gewässern. |
Kalklasur |
Hier wird die Kalk-Farbe stark verdünnt auf den Malgrund (Wand, Decke) aufgetragen. Die Schicht muss gut durchkarbonatisiert sein, bevor eine weitere aufgetragen wird. Die jeweils darunter liegende Farbschicht scheint dann durch die obere hindurch. Es können beliebig viele Schichten aufgetragen werden. Wird immer die gleiche Farbe verwendet, entstehen je nach Auftrag unterschiedliche hell- dunkel Elemente. Der Farbton wird intensiver. Bei einem Auftrag unterschiedlicher Farben |
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entstehen neue Farbtöne. |
Kalkmoleküle |
Sind die Kristalle des Kalkbindemittels |
Kalkmörtel |
Gemisch aus Kalk, Sand und Wasser. Die Erhärtung des Mörtels ist auf die Reaktion des gelöschten Kalkes (Calciumhydroxid) mit Luftkohlensäure zu Calciumcarbonat zurückzuführen. |
Kalksinterwasser |
Kalksinterwasser ist eine gesättigte klare pigmentfreie Kalziumhydroxidlösung ohne chemische Zusätze. Es ist ein reines Kalkprodukt mit für die Kalkverarbeitung stabilisierenden Eigenschaften zur Untergrundvorbereitung und für Kalklasuranstriche. Kalksinterwasser wird benutzt, um Freskofarben zum Auftrag vorzubereiten, ferner als Festigungsmittel bei Fresken. Als solches hat Kalksinterwasser den Vorteil, die freskale Malschicht nicht mit Fremdstoffen oder Filmbildung zu belasten. Nachteilig ist der hohe Wassereintrag, der bei Anwesenheit von mobilen Schadsalzen zur Zerstörung der Malschicht beitragen kann. Darüber hinaus kann ein Kalksinterwasser zur optischen Beeinträchtigung der Oberfläche führen (Schleier). |
Kalkspatzen-Mörtel |
Siehe bei „trockengelöschtem Kalk-Mörtel“ |
Kalkteig |
Gelöschter Kalk wird durch Löschen von gebranntem Kalk mit deutlichem Wasserüberschuss erzeugt, wobei ein Brei entsteht. Bei Zugabe noch größerer Wassermengen bildet sich eine Flüssigkeit, die wegen ihres Aussehens Kalkmilch genannt wird. Sehr bekannt ist der Kalkteig zur Herstellung bzw. Verbesserung der Verarbeitbarkeit von Mörtel. Die Erhärtung erfolgt bei zementfreien Kalkmörteln im Wesentlichen durch Aufnahme von Kohlendioxid (Ca(OH)2 + CO2 CaCO3), es bildet sich Calciumcarbonat, das chemisch dem ursprünglichen Kalkstein entspricht. |
Kalzitische Bindung: |
Bei der Freskotechnik besteht das Malmittel lediglich aus dem Farbmittel (Pigmente oder Farbstoffe) und einem flüchtigen Aufschwemmmittel (z. B. Wasser); ein Bindemittel fehlt. Das Malmittel wird vielmehr auf den noch feuchten Intonaco, einem glatten Kalkputz, aufgetragen. Durch ein langsames und gleichmäßiges Abbinden des Putzes bildet sich aus dem Calciumhydroxid des Putzes und dem natürlichen Kohlendioxid der Luft Calciumcarbonat; dieses sorgt nicht nur für eine Verfestigung des Putzes, sondern bindet die Pigmentpartikel fest in die Putzoberfläche ein. |
Karbonate |
sind Salze der Kohlensäure. |
karbonatisieren |
Calciumcarbonat, CaCO3 wird durch das brennen Kohlendioxid entzogen es entsteht Calciumoxid durch Wasserzugabe entsteht Calciumhydroxid (Mörtel, Farbe) sobald der |
Karbonatisierung |
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Kasein |
Um zu konzentriertem Kasein zu gelangen, fallt man dieses aus der Magermilch aus. Dabei entsteht zunächst ein wasserunlösliches Kaseinprodukt, welches durch Aufschließen mit Alkalien später wieder in eine wasserlösliche Form zurück geführt werden muss, um technisch verwendbar zu werden. Kasein sollte im normalen Anstrich eher sparsam verwendet werden, da bei zuviel Kasein im Kalkanstrich zu Oberflächenspannungen führt |
Klucel: |
Ein polymerischer Celluloseether: Hydropropylcellulose. Aufgrund seiner Polarität ist es gut in Wasser bzw. Alkoholen (z. B. Ethanol) löslich. Innerhalb der Restaurierung wird Klucel als Festigungsmittel verwendet; es ist transparent, neigt kaum zu Oberflächenspannungen und ist relativ resistent gegen mikrobiellen Befall. Ferner ist es alterungsbeständiger als andere Cellulosederivate, z. B. Methylcellulose (Tylose). Klucel wird in unterschiedlichen Viskositäten benutzt (Klucel E = niedrigviskos, Klucel G = mittelviskos). |
Kohlensäure |
In gebundenem Zustand ist es als Calciumcarbonat und Magnesiumcarbonat weit verbreitet, technisch entsteht Kohlendioxid v.a. als Verbrennungsabgas, als Nebenprodukt beim Kalkbrennen |
kohlensaurer Kalkstein |
Im Gegensatz zu schwefelsaurem Kalk (Gips) bezeichnet man kohlensauren Kalk als Kalkstein sowie für einige Calciumverbindungen, die in einfachem Zusammenhang mit Calciumoxid, CaO, stehen. Kohlensaurer Kalk, Calciumcarbonat, CaCO3 (Kalk im engeren Sinn), kommt in der Natur weit verbreitet vor, |
Kollergang |
ist eine Maschine zum Zerkleinern, deren wirksame Teile meist aus vertikalen, um ihre eigene Achse sowie um eine gemeinsame Mittelachse rotierenden Scheiben bestehen. |
Kolloid |
ist ein leimartiger Stoffzustand. Kolloide Körper geben keine echten oder wirklichen Lösungen, sondern nur Scheinlösungen. Der Körper ist in der Lösung äußerst fein verteilt, z. B. Leim, Emulsionen, auch Öle und Lacke. Der fein verteilte Zustand, in dem sich die Kolloide befinden, wird Kolloid oder dispersoid genannt. Unter dispersen Systemen versteht man in der Physik und in der Chemie solche Gebilde, in denen mindestens zwei voneinander verschiedene Stoffsysteme (Phasen) aneinander treffen und bei denen der eine Stoff in der anderen Phase (Lösungsmittel) sehr fein verteilt ist. |
Kondensation |
ist das Verdichten von Gasen oder Dämpfen zu Flüssigkeiten mittels Abkühlung oder Druck |
Konsistenz |
ist die äußere Beschaffenheit eines Stoffes in bezug auf die Art des Zusammenhangs zwischen den kleinsten Teilchen des Stoffes. Eine Masse kann von fester, weicher, harter, breiiger, gallertartiger oder flüssiger Konsistenz sein. |
Kreide |
Mineralogisch betrachtet besteht Kreide aus Calcit ohne Beimengungen von Magnesiumcarbonat. Sie setzt sich aus Foraminiferenschalen, Coccolithen und amorphem Kalkschlamm zusammen. |
kreidet |
Die trockene Kalkfarbe konnte nicht karbonatisieren und ist aufgebrannt, sie pudert ab |
KSE: |
Abkürzung für Kieselsäureester; Veresterungsprodukt aus Kieselsäure und einem Alkohol (z. B. Ethanol: Kieselsäure-Ethylester). KSE dient vor allem zur Steinfestigung. Bei Einbringen von KSE reagiert der Ester mit H2O auf der Porenwand, wobei Kieselsäure und Ethanol entsteht. Letzteres verflüchtigt sich, während die Kieselsäure polymerisiert (Entstehung von Kieselsäuresol bzw. -gel). Es kommt also zu einer silikatischen Festigung der mürben Struktur. Auch auf Kalkputzoberflächen kann KSE angewendet werden, wobei aber die ursprüngliche kalzitische Bindung durch eine fremdartige silikatische Bindung ergänzt wird, was durchaus problematisch ist: So ergeben sich z. B. bei zu starker Dosierung Änderungen der Oberflächenstruktur (Verfälschung des Brechungsindex). |
Lab |
ist eine Flüssigkeit im Magen des Kalbes. Man verwendet sie bei der Gewinnung von Kasein, um Milch sofort zum Gerinnen zu bringen. |
Lackmus |
ist ein organischer aus Flechten gewonnener Farbstoff, der sich bei Laugen- oder Säureeinwirkung im Aussehen verändert. Rotes Lackmuspapier wird durch Laugen blau und blaues Lackmuspapier durch Säuren rot gefärbt. |
Lasur: |
Malschicht, die durch das Verhältnis zwischen Pigment und Dispersions- bzw. Lösungsmittel oder Bindemittel transparent bleibt, sodass darunterliegende Malschichten mit ihren Farbnuancen durchscheinen. Durch Lasuren werden fließende Übergänge zwischen Tönen erreicht, ferner optische Tiefe der Malschicht und koloristische Effekte. Das Gegenteil stellt eine deckende Malschicht dar. |
Latexfarben |
wässrige Dispersion von natürlichen oder synthetischen Polymeren. Natürlicher Latex ist der Milchsaft der Kautschukbäume. Synthetischer Latex entsteht bei der Emulsionspolymerisation. Verwendet v. a. als Bindemittel für die umgangssprachlich als Latexfarben bezeichneten Dispersionsfarben. |
lederfest |
Bezeichnet man umgangssprachlich einen neu aufgebrachten Putz, der leicht angezogen hat aber noch keine Druckfestigkeit erreicht hat |
Leimfarbe |
Als Leime werden bevorzugt wasserlösliche Klebstoffe bezeichnet. Zu den natürlichen Leimen gehören Kasein-, Glutinleime, Stärkeprodukte (Kleister) und Naturharze. Diese werden bei Leimfarben mit Pigmenten und Kreide vermengt |
Leimfarbe abwaschen |
Alte Leimfarbe muß vor einem neuen Anstrich immer abgewaschen werden |
Leinöl |
Das klassische Öl zum Anreiben von Farben und zum Bereiten von Malmitteln ist das aus möglichst reifen Samen der Flachspflanze gewonnene Leinöl. Ein gutes Leinöl, zur Probe dünn auf Glas gestrichen, muss nach spätestens 5 Tagen bei normaler Zimmertemperatur von 20 °C klebefrei aufgetrocknet sein. Junge Leinöle sind sehr säurehaltig , was nicht immer gut für die Malerei ist. |
Leinölfirnis |
Sammelbegriff für nicht pigmentierte Anstrichstoffe aus trocknenden Ölen, auch mit Sikkativen. |
Licht |
Zum Licht bezeichent man fachsprachlich Lichtquellen, die von Hauptblickpunkt ein s. g. Streiflicht geben in welchen Unregelmäßigkeiten erkennbar sind |
Löschkalk |
Löschkalk geht durch Aufnahme von Kohlendioxid aus der Luft wieder in CaCO3 über. Beim Löschvorgang verdampft das überschüssige Wasser, was als »Rauchen« beim Kalklöschen sichtbar wird. |
Malerspachtel |
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Marmor |
Marmore sind Metamorphite (Umwandlungsgesteine), die mindestens 50 Volumenprozent Calcit, Dolomit oder seltener Aragonit enthalten. Viele bestehen aus fast nur einem Karbonatmineral (d. h. sind monomineralisch). Marmore haben unter hohem Druck und/oder hoher Temperatur eine Metamorphose erfahren. |
Marmorino: |
Eine Technik, die zwischen Stuckmarmor und Stuccolustro steht.Auf der Grundlage von Sumpfkalk und Marmormehl wird ein Freskoputz hergestellt und auf den Träger aufgebracht. Darüber folgt nun eine dünne weitere Putzschicht aus Sumpfkalk und feinstem Marmormehl, in die Pigmente bereits eingerührt werden. Diese Schicht wird vor dem Abbinden mit einem Schwamm und mit Pigmenten versetzter Essigsäure behandelt. Dadurch entsteht eine freskoartige Wirkung. Abschließend wird mit dem Pinsel eine Kernseifenlauge aufgebracht und nach deren Trocknen die Oberfläche glänzend poliert. |
Mergel |
ist der mit Ton durchsetzte Kalkstein. |
Mineralien |
sind feste (oder flüssige) nichtorganische Stoffe der Erdrinde, die die Gesteine bilden. |
Muldengewölbe: |
Wölbform auf polygonalem (z. B. rechteckigem) Grundriss, wobei von jeder Seite des Polygons gekrümmte Wölbungsflächen aufsteigen, die sich in einem Scheitel treffen und sich an den Eckpunkten durchdringen, sodass die charakteristischen Grate entstehen. Ein Muldengewölbe über einem in zwei Achsen symmetrischen Polygon (z. B. Achteck) wird als Klostergewölbe bezeichnet; es entsteht hierbei keine Scheitellinie, sondern ein Scheitelpunkt. Die Krümmung der Wölbung kann unterschiedlich sein und ist in der Regel korbbogig. |
Natürlich gebundenes CO2 |
Kalkstein (CaCO3) enthält zu 44% kristallin gebundenes CO2. Es ist das zentrale Ziel der Kalkherstellung, das kristallin gebundene in gasförmiges CO2 umzuwandeln, um so aus Kalkstein Kalk zu machen. Die Güte des Endproduktes Kalk hängt unter anderem davon ab, dass der Prozess möglichst vollständig durchgeführt wird, und das bedeutet, dass die Menge des entweichenden Kalkstein-CO2 nicht beeinflussbar ist. Dieses natürlich gebundene CO2 kann somit nicht gehandelt werden. |
NHL2 |
NHL 2 ist ein natürlich hydraulischer Kalk nach EN 459-1. Er wird durch Brennen und Löschen eines besonders ausgewählten Muschelkalks hergestellt.Die Festigkeitsentwicklung von NHL 2 erfolgt durch Carbonatisierung und durch hydraulische Erhärtung. Die Festigkeit kann bis zu 8,0 N/mm² betragen Die hydraulischen Kalke werden in HL, NHL und NHL-Z unterteilt. Eine Untergruppe der hydraulischen Kalke (Kurzzeichen HL) ist der NHL natürlicher hydraulischer Kalk (Kurzzeichen NHL) . Im Fall einer Beimengung des hydraulischen Stoffes Puzzolan erhält das Material die Bezeichnung natürlicher hydraulischer Kalk mit puzzolanischen Zusätzen (Kurzzeichen NHL-Z). |
NHL3,5 |
NHL 3,5 ist ein natürlich hydraulischer Kalk nach EN 459-1. Er wird durch Brennen und Löschen eines besonders ausgewählten Muschelkalks hergestellt. Die Festigkeitsentwicklung von NHL 3,5 erfolgt durch Carbonatisierung und durch hydraulische Erhärtung. Die Festigkeit kann bis zu 10,0 N/mm² betragen Die hydraulischen Kalke werden in HL, NHL und NHL-Z unterteilt. Eine Untergruppe der hydraulischen Kalke (Kurzzeichen HL) ist der NHL natürlicher hydraulischer Kalk (Kurzzeichen NHL) . Im Fall einer Beimengung des hydraulischen Stoffes Puzzolan erhält das Material die Bezeichnung natürlicher hydraulischer Kalk mit puzzolanischen Zusätzen (Kurzzeichen NHL-Z). |
NHL5 |
NHL 5 ist ein natürlich hydraulischer Kalk nach EN 459-1. Er wird durch Brennen und Löschen eines besonders ausgewählten Muschelkalks hergestellt. Die Festigkeitsentwicklung von NHL 5 erfolgt durch Carbonatisierung und durch hydraulische Erhärtung. Die Festigkeit kann bis zu 14,0 N/mm² betragen Die hydraulischen Kalke werden in HL, NHL und NHL-Z unterteilt. Eine Untergruppe der hydraulischen Kalke (Kurzzeichen HL) ist der NHL natürlicher hydraulischer Kalk (Kurzzeichen NHL) . Im Fall einer Beimengung des hydraulischen Stoffes Puzzolan erhält das Material die Bezeichnung natürlicher hydraulischer Kalk mit puzzolanischen Zusätzen (Kurzzeichen NHL-Z). |
Nitrate |
sind Salze der Salpetersäure. |
Nitrite |
sind Salze der salpetrigen Säure. |
organischen Bindemitteln |
Sind in wässrigen Dispersionen von natürlichen oder synthetischen Polymeren. Als organische Bindemittel bezeichnet man umgangssprachlich die Binder aller filmbildenden Anstriche, wie Dispersionsfarben. |
Oxydation |
Verbrennungs- Vorgang; Gegensatz; Reduktion |
Oxyde |
sind Verbindungen eines Elements mit Sauerstoff. |
Paraloid: |
Ein synthetisches, thermoplastisches Polymerisationsharz: Poly-Ethylmethacrylat. Paraloid wurde in den 30er Jahren des 20. Jh. in der Druckindustrie als Fixiermittel für hochwertige Farbdrucke entwickelt; es gilt als sehr alterungsbeständig. Seit Mitte der 60er Jahre des 20. Jh. ist es als Festigungsmittel bei Restaurierungen nachweisbar und wurde vor allem in Osteuropa - aber nicht nur dort - häufig eingesetzt. |
Pastos |
kommt von Paste. In Verbindung mit dem Anstrich meint man damit einen Auftrag von mehr oder weniger breiiger Konsistenz (s. dort). |
Phenol |
(Karbolsäure) ist eine organische Verbindung von Alkohol- und Säurecharakter. Vorkommen in Verbrennungsrückständen von Kohle und Holz. |
Phosphate |
Salze der Phosphorsäure |
Pigmente: |
Als Pigmente bezeichnet man Farbmittel, die nicht löslich sind, sondern aus mehr oder weniger großen festen Partikeln bestehen. Sie bilden also keine Lösungen, sondern Suspensionen. In der Regel handelt es sich bei Pigmenten um Minerale, z. B. Ultramarin (Lapislazuli, Lasurit), Malachit, Azurit, Zinnober, Hämatit oder um Erden (rote und gelbe Ocker, Grünerde). Nicht allein die Kristallstruktur, die beteiligten chemischen Elemente und die Dichte der Partikel in der Suspension, sondern auch die Partikelgröße (Relation Oberfläche-Volumen, die die optischen Eigenschaften beeinflusst) ist eintscheidend für die farbliche Wirkung eines Pigment. |
Reduktion |
nennt man die Ausscheidung von Sauerstoff aus einem Stoff; Gegensatz: Oxydation.. |
Reduktionsmittel |
Mittel, die die Reduktion bewirken oder beschleunigen |
Resinate |
sind Verbindungen der Harzsäuren mit Alkalien. |
Rezeptur |
Ist meist eine aufgezeichnete Folge von Zutaten ( Farbe, Mörtel usw.) |
Salze |
bilden sich, wenn der Wasserstoffgehalt einer Säure durch ein Metall ersetzt wird. Wird der gesamte Wasserstoff ersetzt und ist auch kein Sauerstoff mehr vorhanden, so spricht man von neutralen Salzen, die weder laugig noch sauer wirken. Enthält ein Salz noch Sauerstoff, so wirkt es sauer; enthält es noch Wasserstoff, so wirkt es laugig. Die verschiedenen Salze werden nach dem Säurerest und nach dem hinzugetretenen Metall bezeichnet: |
Salze-Azetate |
Salze der Essigsäure |
Salze-Chromate |
Salze der Chromsäure |
Säuren |
entstehen, wenn sich ein Nichtmetalloxyd (Säureanhydrid) mit Wasser vereinigt. Säuren sind gekennzeichnet durch Bildung von Wasserstoffionen in wässeriger Lösung. Der Wasserstoff einer Säure ist durch Metall ersetzbar. —Man unterscheidet nichtorganische Säuren, z. B. Salz-, Schwefel-, Salpetersäure, und organische Säuren, z. B. Essigsäure, Oxal- oder Zuckersäure usw. Säuren können flüssig, fest und gasförmig sein. — Durch Vereinigung der Säuren mit Basen entstehen unter Wasseraustritt Salze. |
Scagliola: |
Die Scagliola-Technik ist eng mit der Pietra Dura-Technik verwandt. In beiden Fällen wird das Rohmaterial zu passgenauen, dünnen Platten verarbeitet, die aufgrund ihrer unterschiedlichen Färbungen Muster oder sogar figürliche Darstellungen ergeben. Im Gegensatz zu musivischen Arbeiten entsteht eine extrem feine Stoßfuge, die nur über den Farbwechsel der angrenzenden Platten wahrnehmbar ist. Während in der Pietra Dura-Technik aber farbenintensive, natürliche Halbedelsteine Verwendung finden, arbeitet die Scagliola-Technik mit gefärbtem, künstlich hergestellten Stuckmarmor. Das hat den Vorteil, die Farbtöne bei Bedarf bestimmen zu können. Die Stuckmarmore erreichen jedoch nicht die Farbtiefe und -intensität eines natürlichen Halbedelsteines. |
Schimmel |
Sammelbezeichnung für zahlreiche mikroskopisch kleine Pilze aus verschiedenen systematischen Gruppen, die als Saprophyten oder Parasiten Bauteile, Pflanzen oder sonstige organische Materialien mit Schimmel überziehen; zum Teil gefährliche Krankheitserreger. |
Schimmelbefall |
Ist der Befall von Bauteilen, Pflanzen oder sonstige organische Materialien mit zahlreichen mikroskopisch kleinen Pilzen aus verschiedenen systematischen Gruppen, die als Saprophyten oder Parasiten bezeichnet werden |
Schleifschwämme |
Sind rechteckige Schwämme die auf vier Seiten mit Körnungen versehen sind und auch nass verwendet werden können |
Seifen |
entstehen, wenn Fette (öle) mit Alkalien, Erdalkalien und anderen Metalloxyden oder Enzymen (Lipasen der Mikrolebewesen) behandelt werden oder in Berührung kommen |
Sikkative |
Sikkative sind Trockenstoffe in gelöster Form, in der Regel öllösliche Metallsalze die die Trockenzeit von trocknenden und halbtrocknenden Ölen und Bindemitteln verkürzen |
Silikate |
sind Salze der Kieselsäure. |
Sinterung |
ist der Zustand, bei dem Steine oder Mineralien durch Erhitzen fast bis zum Schmelzen gebracht werden. |
Standöl |
In früheren Jahrhunderten, wo man noch nicht über kompliziertere Reinigungsmethoden verfugte, ließ man fette Ole gern längere Zeit abstehen und nannte sie dann »Standöle« |
Stuccofinto (italienisch: |
"vorgetäuschter Stuck"): Durch Malerei vorgetäuschte Stuckornamente. Dabei werden die Schattierungen, z. T. entsprechend der tatsächlichen Einfallsrichtung des Lichtes durch die Fenster, so geschickt gesetzt, dass die plastische Wirkung von modelliertem Stuck entsteht. |
Stück-Kalk CL90 |
Stück-Kalk ist ein gebrannter Kalk, der nicht gemahlen ist, er hat ein mind. Ca-Gehalt von 90 % |
Substrat |
heißt so viel wie Grundlage, Grundschicht usw. |
Sulfate |
sind Salzte der Schwefelsäure |
Sulfide |
sind Verbindungen des Schwefels mit Metallen. |
Sulfit |
ist das Salz der schwefeligen Säure |
Sumpfkalk |
Sumpfkalk nennt man gelöschten Kalk (Kalkteig), der einige Zeit in einer so genannten Sumpfgrube gelagert wurde. Durch die lange Lagerung werden die Kalkpartikel so abgelöscht, dass ein sehr feiner Brei aus Kalkhydrat entsteht, der bevorzugt für feine Putze oder Anstriche verwendet wird. Sumpfkalk wird heute hauptsächlich bei der Herstellung von Putzen und Mörteln in der Denkmalpflege eingesetzt. |
Synthese |
ist der Vorgang, durch den mehrere Stoffe zu einem neuen Stoff mit eigenen Eigenschaften zusammengefügt werden. |
Syton: |
Syton ist eine Kieselsäuredispersion, die in der Restaurierung als Festigungsmittel eingesetzt wird. Syton X 30 ist eine 30%ige Dispersion mit geringer Partikelgröße, bei Syton W 30 sind die Partikel erheblich größer. Die silikatische Festigung ist sehr alterungsbeständig und eignet sich daher für abschließende Maßnahmen mit hohem Langzeitwert. Allerdings kann die Verwendung zu optischen Änderungen der Oberflächenstruktur führen (Veränderung des Brechungsindex). |
Tapeten |
heute vorwiegend aus Papier hergestellte Wandverkleidung. Billige Tapeten bestehen aus holzschliffhaltigem Papier; für beste Tapeten werden nur gute, holzfreie Papiere verarbeitet. Kunststofftapeten sind abwaschbar |
Trockenfarben |
Sind zum Kalkanstrich meist Erdfarben, natürliche Mineralpigmente oder Füllstoffe, die nach mechanischer Aufbereitung (Mahlen, Sieben, Schlämmen) in den Handel kommen, z. B. Kreide, Ocker, Umbra. |
Trockengelöschter Kalk- Mörtel |
Die Herstellung von Mörtel durch trockenes Löschen ist eine sehr alte, schon bei Vitruv beschriebene Zubereitungsvariante. Die Bestandteile eines trockengelöschten Mörtels sind Sand, Kalk und Wasser, wobei der Kalk als gebrochener Branntkalk (CaO), also noch nicht zu abbindefähigem Calciumhydroxid (Ca(OH)2) gelöschter Kalk, eingesetzt wird. Sand und Stückkalk werden abwechselnd |
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aufgeschichtet, wobei der Sand sowohl die unterste, als auch die oberste Schicht bildet. Nach der aufeinander abgestimmten Aufschichtung wird der so entstandene Sand-Kalk-Haufen gleichmäßig mit einer genau definierten Menge Wasser in einer vordefinierten Zeit begossen. Im Inneren stößt das Wasser zu dem Stückkalk und löscht diesen unter großer Hitzfreisetzung (bis ca. 450°C, wie eigene Temperaturmessungen best ätigten). Er vergrößert sich dabei und zerfällt zu körnigem, teilweise pulvrigem bis breiigem Calciumhydroxid, unter dem sich aber noch Calciumoxid erhalten kann. Der entstandene, nun abbindefähige Kalk wird mit seinen frischgelöschten Eigenschaften in dem Sandhaufen vom Abbinden geschützt. Dieses Abbinden ist in erster Linie durch Karbonatisierung geprägt, wobei jedoch auch Calciumsilikathydratphasen eine Rolle spielen, die aufgrund der hohen Löschtemperaturen im Grenzbereich zwischen silikatischem Sand und Kalk besonders wirksam werden können und ggf. zur späteren Putzfestigung ihren Beitrag leisten. |
Trockenstoffe |
in der Regel öllösliche Metallsalze die die Trockenzeit von trocknenden und halbtrocknenden Ölen und Bindemitteln verkürzen. Sikkative sind Trockenstoffe in gelöster Form. |
Tylose: |
Sammelbegriff für Celluloseether. Tylose MH ist eine Methyl-Hydroxiethyl-Cellulose, die in unterschiedlichen Viskositäten verwendet wird. Tylose C ist eine Carbonoxyl-Methylcellulose. Tylose ist ein Festigungsmittel, das nur schwach filmbildend und damit praktisch oberflächenspannungsfrei ist. Es ist nicht sehr alterungsbeständig und damit als Festigungsmittel für vorläufige Maßnahmen (z. B. Notsicherungen) geeignet. |
Ungeeignete Untergründe |
Ungeeignete Untergründe für Kalkbeschichtungen sind Holz, Beton, Gipsplatten, organische Beschichtungen (Tapeten u. ä.) |
Vakuum |
bedeutet so viel wie leerer oder luftleerer Raum. |
Vakuumdestillation |
heißt: unter vermindertem Druck verdampfen, wobei der Siedepunkt herabgesetzt ist. |
Verbindungen |
(chemische) = zwei oder mehrere Elemente verbinden sich zu einem neuen Stoff; Gegensatz: Gemenge oder Mischung. |
Viskose |
ist die Bestimmung des Grades der Zähigkeit oder Dickflüssigkeit von flüssigen Stoffen, namentlich von Zellulose- oder Chlorkautschukpräparaten. |
Volumen |
ist die Größe des Raumes, den ein Körper, unabhängig von seiner Gestalt, einnimmt. |
Wandmalerei: |
Oberbegriff für verschiedene Malereitechniken auf einem immobilen Träger, meist Mauerwerk, aber z. B. auch eine Fachwerkwand. Das Malmittel wird stets auf die verputzte Mauer bzw. Wand aufgetragen; wird der Putz vor dem Abbinden in feuchtem Zustand ohne Bindemittel bemalt, spricht man von Freskomalerei; bei der "Secco"-Technik wird auf den abgebundene Putz ein Malmittel, bestehend aus Farbmittel, Bindemittel und Lösungsmittel bzw. Dispersionsmittel aufgetragen. Darüber hinaus spricht man ungenauerweise von "Kalkmalerei", wenn ein bereits abgebundener Putz geschlämmt wird und die ungebundenen Farbmittel auf die feuchte Schlämme aufgebracht werden. |
wasserlöslich |
bezeichnet man Stoffe, die sich durch oder in Wasser lösen |
weiß unterlegt |
Nennt man den Vorgang, wenn man Wände oder Decken farbig streicht und diese vorher nur mit reinem, weißen Kalk streicht damit das Kalkweiß durch die Kalkfarbe scheint |
zu wenig Licht |
Bezeichnet man farbige Kalkanstriche die vom Untergrund keine hellen Reflexe zeigen |